Haupinhalt
Städtlefasnacht
Als Teil der schwäbisch-alemannischen Fasnacht ist die Laufenburger Fasnacht 2014 in das immaterielle UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden.
Die Fasnacht in Laufenburg geht Jahrhunderte zurück und wurzelt in der österreichischen Vergangenheit der Stadt Laufenburg. Bereits bei der Entstehung der Narro-Altfischerzunft im Jahr 1386 wurde die Fasnacht gefeiert. Zu den Bräuchen der grenzüberschreitenden Fasnacht gehört die Tschättermusik, welche an allen drei Faissen frühmorgens und am Abend stattfindet.
Auch das Narrolaufen ist ein alter Brauch, bei welchem die Narronen vor allem an Kinder, aber auch an Erwachsene, Orangen, Würste und Weggen auswerfen. Die Kinder müssen dazu Verse aufsagen, damit sie in den Genuss der Gaben der Narronen kommen. Das Narrolaufen findet jeweils am Fasnachtsdienstag statt. In der Neuzeit hat sich die Fasnacht nebst der Tradition auch durch das Guggen-Openair und die Städtlefasnacht einen Namen gemacht, die jeweils vom Donnerstag bis zum Fasnachtssonntag dauert.
An den drei Faissen-Donnerstagen vor der Fasnacht versammeln sich frühmorgens und abends jung und alt in den verschiedensten Kostümen und mit allerlei Lärminstrumenten beim Wasentor, voran die Narronen. Nun beginnt der alte und berühmte Rhythmus "D'Mülleri hät sie hät......". Gewaltig und mit ohrenbetäubenden Schlägen beginnt sie, die Tschättermusik. Mit langsamen Schritten zwängt sich der Zug durch die engen Gassen der Stadt. Gemessenen Schrittes geht es Städtle auf und Städtle ab mit Trommeln, Pauken, Trompeten, alten Pfannendeckeln, Eisenstücken, Sägeblättern, Eisenröhren und alten Töpfen, alles was Lärm macht. Die Tschättermusik in der Altstadt klingt unheimlich schön in ihrem monotonen Gleichklang. Sie klingt wie ein dumpfes Grollen, und es öffnet ihre Klangfülle zu einem fröhlichen Ruf. Diese Tschättermusik kann nur in Laufenburg zelebriert werden, denn nirgends tönt sie so gewaltig und schön wie in den engen Gassen unserer Stadt. Von allen überlieferten Fasnachtsbräuchen am Hochrhein kann diese Tschättermusik für sich in Anspruch nehmen, daß sie am frühesten durch Quellen belegt werden kann. "Am Montag vor der Herrenfasnacht 1611" verbot der städtische Rat, so steht es geschrieben im Ratsmanual 1611-1617 der Stadt Laufenburg: "die nechst kommende fassnacht ist alles haffenklopffen unnd ungebeurliche mummereyen genzlichen abgeschafft unnd fernners das überlouffen mitt dem kuechlin holen an beyden fassnachten sowohl der herren als altten fassnacht von den jungen kindern umbziehendt verbotten worden; es sollen ouch hierüber leüth verordnet werden, die auff die ungehorsamen achtung geben."
Aus diesem Ratsbeschluss ist ersichtlich, daß die Tschättermusik schon damals ein alter Brauch der Laufenburger war.